Halle/Saale

Der Besiedlung des Stadtgebietes in der Vorgeschichte folgten mutmaßlich die Hermunduren, die Angeln und Warnen (Thüringer) und die Wenden, welche den Ort Dobrebora nannten. 735 eroberte der fränkische Hausmeier Karl Martell die Gegend um Halle, ließ die Stiftskirchen in Merseburg und Magdeburg errichten und schenkte 738 seinen Soldaten das Salzwerk Dobrebora und die Ritterfahne mit dem Titel „Ritter Unserer Lieben Frauen Brüderschaft“. Im Chronicon Moissiacence 806 wird der Ort Halle als „Halla“ erstmals genannt. 968 gründet Otto I. das Erzbistum Magdeburg, zu dem auch Halle bis zum Jahre 1680 gehört. Um 1120 wird die Stadt umfassend erweitert. 1263 wird zwischen dem Magdeburger Erzbischof Rupertus und der Stadt Halle ein Vertrag geschlossen, nach dem der Erzbischof keine Burg im Umkreis einer Meile und keine weiteren Solbrunnen anlegen darf. 1281 wird Halle urkundlich erstmals als Mitglied der Hanse erwähnt, 1310 die Selbstverwaltung der Stadt vertraglich festgehalten1625 besetzen Kaiserliche Truppen unter Wallenstein die Stadt. 1637 brennt die Moritzburg im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges aus. Nach dem Tod des letzten erzbischöflichen Administrators, Herzog August von Sachsen, im Jahre 1680 fällt Halle mit dem gesamten Erzstift Magdeburg an das Kurfürstentum Brandenburg und wird mit diesem ab 1701 Teil des Königreichs Preußen.

 

Nach dem Tilsiter Frieden im Jahre 1807 wird Halle Teil des neu gebildeten Königreichs Westphalen. Doch fällt sie 1815 wieder an Preußen, das die Stadt der neu gebildeten Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Merseburg, eingliedert. Durch die Verwaltungsgliederung entsteht der bis heute bestehende Saalkreis mit Sitz in Halle. 1819 entsteht der Stadtkreis Halle, der jedoch 1828 bereits wieder aufgelöst wird; die Stadt ist von da an unmittelbar der Regierung in Merseburg unterstellt. Im April 1891 fährt in Halle die erste elektrische Straßenbahn der „Stadtbahn Halle“. Bis Juni 1891 werden drei weitere Linien hinzugefügt. Halle besitzt damit das erste elektrische Straßenbahnnetz Europas.

 

Am 17. April 1945 wird Halle von amerikanischen Truppen besetzt, dabei wird der Rote Turm in Brand geschossen. Dass die Stadt dabei keine größeren Schäden erleidet, verdankt sie dem damals dort ansässigen Felix Graf von Luckner, der zusammen mit dem Oberbürgermeister die Stadt an die amerikanischen Truppen übergibt. Im Juli ziehen die Amerikaner wieder ab und die Sowjetunion wird die Besatzungsmacht. Halle wird Hauptstadt der Provinz Sachsen, welche kurze Zeit später im Land Sachsen-Anhalt aufgeht.

 

Weitere Infos unter:

 

www.halle.de

 

Harrachov

Harrachov (deutsch Harrachsdorf) ist eine Stadt am Flüsschen Mummel in Tschechien. Sie befindet sich in 700 m ü. M. am Westrand des Riesengebirges direkt an der Grenze zu Polen. Die Existenz der Gemeinde Harrachsdorf ist seit dem 17. Jahrhundert dokumentiert. Im Jahre 1712 erhielt Elias Müller aus Seifenbach (Rýžoviště) durch Aloys Thomas Raimund Graf Harrach das Privileg zur Errichtung einer Glashütte im Neuen Wald, um die eine Siedlung entstand, die zunächst den Namen Grünwald, später Neuwald und ab 1863 Neuwelt trug.In den 1930er Jahren erfolgte die Eingemeindung von Neuwelt (Nový Svět) und Seifenbach nach Harrachsdorf. 1959 wurden die Häuser an der Bahnstation nach Tanvald (Tannwald) nach Harrachov eingemeindet. Diese Siedlung mit dem Namen Mýtiny (Strickerhäuser, polnisch Tkacze) lag früher in Niederschlesien und gehörte seit 1945 zu Polen. Sie wurde im Austausch gegen ein gleich großes Stück Land östlich von Jakuszyce (Jakobsthal) vom tschechischen Staat erworben. Seit 1973 ist Harrachov Stadt.